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Porträt: Matthew Penns Gespür für Licht
Culture

Matthew Penns Gespür für Licht

Matthew Penn vereint traditionelle Maltechniken und modernste Lichttechnik, um seine Porträtbilder zum Leben zu erwecken. Er vertraut dabei auf Strahlersysteme von ERCO, die er sowohl bei der Produktion als auch bei der Präsentation seiner Kunst präzise auf seine Bilder abstimmt. Gerrit Terstiege sprach mit dem britischen Künstler über seinen kreativen Umgang mit Licht.

Porträt: Matthew Penns Gespür für Licht
Porträt: Matthew Penns Gespür für Licht

Matthew Penns Studio: Margate, Großbritannien
Fotos: Frieder Blickle, Hamburg

Das Porträt eines Unbekannten in Öl: Feinste farbliche Nuancen seiner Haut sind erkennbar – winzige Falten, Poren, jedes Haar, silbern glänzende Bartstoppeln treten beinah dreidimensional aus den dunkleren Gesichtspartien hervor. Das ganze Konterfei scheint, beinah präziser als ein Foto, aus dem tiefen Schwarz des Bildhintergrunds herauszutreten. Der extreme Kontrast sehr heller und sehr dunkler Bildelemente, „Chiaroscuro” genannt, kam in der Kunst der Spätrenaissance und im Barock häufig zum Einsatz. Bei Malern wie Caravaggio, Tizian oder Rembrandt war das Verfahren sehr beliebt.

Man muss einfach verstehen, dass das Licht Teil der Kunst ist

Der 26-jährige britische Künstler Matthew Penn greift diese Malweise auf, um den Ausdruck seiner fotorealistischen Personenporträts und ihre räumliche Wirkung zu steigern. Sein handwerkliches Können, die Präzision und seine bildnerischen Kompositionen sind beeindruckend – umso mehr vor dem Hintergrund, dass Penn Autodidakt ist. Der Künstler hatte in seinem Großvater, einem Gemälderestaurator, schon früh einen strengen Lehrmeister: Dieser willigte erst ein, seinen Enkel in die Geheimnisse und Techniken der Ölmalerei einzuweihen, nachdem Matthew mit großem Fleiß sein Zeichentalent in der Natur geschult hatte. Eigentlich eine sehr klassische didaktische Abfolge und in früheren Jahrhunderten keineswegs eine Ausnahme, doch gilt an vielen heutigen Kunstschulen das genaue Studieren von Oberflächenstrukturen, Farben und Lichtstimmungen wenig. Für Matthew Penns Entwicklung als Künstler indes war diese Schule entscheidend.

Porträt: Matthew Penns Gespür für Licht
Porträt: Matthew Penns Gespür für Licht
Porträt: Matthew Penns Gespür für Licht

Wer mit Penn spricht, bekommt schnell den Eindruck, dass dieser Künstler nichts dem Zufall überlässt. Dies gilt für seine künstlerische Arbeit genauso wie für sein Studio, das er auf seine Bedürfnisse hin durchgestaltet hat. Penn sieht das Ausleuchten der Gemälde mittlerweile als integralen Bestandteil seiner Kunst: „Ich habe mich entschieden, künftig nur noch ein Bild zu verkaufen, wenn der Sammler für dessen Beleuchtung ERCO-Strahler einsetzt. Man muss verstehen: Das Licht ist Teil der Kunst. Obwohl es nicht direkt mit dem Bildträger verbunden ist, wird Licht doch ganz klar zu einem zentral bestimmenden Faktor, mit dem sich genau der Effekt einstellt, den ich als Künstler erzielen möchte.“ erklärt er. „Ich selbst nutze ausschließlich ERCO-Produkte, weil ich sie für die besten auf dem Markt halte. Die LED-Technik hat zudem den Vorteil, dass mit ihr kein UV-Schaden an den Bildern und keine Hitzeentwicklung entsteht.”

Vor rund drei Jahren stieß Penn in einer Galerie auf Produkte des deutschen Herstellers für Architekturbeleuchtung. Heute nutzt er die Strahler bereits während des Malprozesses in seinem Atelier und bei der Präsentation seiner Kunst: „In Zukunft möchte ich nur noch in Räumen ausstellen, die auf genau die Art und Weise eingerichtet sind, die mir vorschwebt: Die Wände sollten schwarz sein und es darf kein Tageslicht eindringen. Die gesamte Beleuchtung sollte auf ERCO-Strahlern beschränkt sein, die exakt so ausgerichtet werden, dass sie bestimmte Bereiche der Bilder hervorheben. Man könnte zum Beispiel mit Bewegungssensoren arbeiten: Betritt eine Person den Raum, wird ein Pollux-Strahler mit 3000 Kelvin aktiviert, der langsam kühler wird – dann ein weiterer mit 4000 Kelvin, der ebenfalls allmählich sein Licht intensiviert. So erhält der Betrachter den Eindruck, dass sich das Bild gewissermaßen entfaltet und zum Leben erweckt wird. Die Effekte, die ich als Maler erzielt habe, werden durch den speziellen Einsatz von Licht noch verstärkt. Man kann etwa die Stirn, die Augen, das Kinn und die Schultern der dargestellten Person punktuell mit Strahlerpaaren ausleuchten. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, nutze ich bis zu vier Pollux-Strahlerpaare.”

Die Effekte, die ich als Maler erzielt habe, werden durch den speziellen Einsatz von Licht noch verstärkt

Penn malt nur etwa zehn bis zwölf Porträts pro Jahr – sein Malprozess erfordert große Genauigkeit, Geduld und Ausdauer. Dabei geht er selbstbewusst seinen Weg: „In der Kunstwelt kann man Millionen und Abermillionen von Ideen und Konzepten umsetzen. Ich bin aber nur an einem winzigen Prozentsatz interessiert: eben der einen Art und Weise, bei der ich bleiben möchte. Es wird bei meinen Bilder immer die dunklen Hintergründe und die helleren, ausgeleuchteten Partien in den Gesichtern der Portraitierten geben. Bei diesem Prinzip zu bleiben, gibt meinen Sammlern auch die Möglichkeit, über die Jahre meinen Weg als Künstler zu verfolgen und genau zu beobachten, wie ich mich innerhalb dieser festen Rahmenbedingungen weiter entwickle.”

Porträt: Matthew Penns Gespür für Licht
Porträt: Matthew Penns Gespür für Licht

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