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Was ist melanopische Lichtwirkung?

Grafik Circadianer Rhythmus

Wechsel der Farbtemperatur im Verlauf eines (Sommer-)Tages

Der Lichteinfall im menschlichen Auge bewirkt nicht nur die visuelle Wahrnehmung der Umgebung, sondern steuert über die melanopsinhaltigen Ganglienzellen im Auge auch den circadianen Rhythmus, die innere Uhr, des Menschen. Dieser Zusammenhang wurde erst 2001 entdeckt.

Melanopische Lichtwirkung meint also die nichtvisuelle, die steuernde Wirkung von Licht.

Übersicht zum Thema melanopische Lichtwirkung

Das ERCO Lichtwissen gibt es auch als Whitepaper:

Wie funktioniert die melanopische Lichtwirkung?

Die melanopsinhaltigen Ganglienzellen im hinteren unteren Bereich des menschlichen Auges und, in geringem Maß, auch an anderen Stellen unter der Netzhaut reagieren auf den Blauanteil im Licht. Bei höherem Blauanteil und größerer Intensität wird das Ruhehormon Melatonin unterdrückt, während der Spiegel des aktivierenden Hormons Cortisol steigt.

Ein geringerer Blaulichtanteil begünstigt die Melatoninausschüttung, welche das Einschlafen unterstützt. Grundlage aller melanopischen Lichtwirkungen ist die evolutionäre Anpassung des Menschen an die Beschaffenheit des natürlichen Tageslichts und seine tages- und jahreszeitliche Veränderung.

Welche Faktoren beeinflussen die melanopische Lichtwirkung?

Die wesentlichen Faktoren sind:

  • Die spektrale Zusammensetzung des Lichts, ein hoher Anteil kurzwelliger Strahlung im Bereich 450-500 nm besitzt eine stärkere melanopische Wirkung

  • Richtung des Lichteinfalls (höchste Wirkung besitzt Licht, welches aus dem oberen Halbraum im Winkelbereich 0°-45° zur Horizontalen in das Auge fällt), für optimale Wirkung sollte die Lichtquelle eine möglichst große Ausdehnung besitzen. Bei bettlägerigen Personen muss berücksichtigt werden, dass die Blickrichtung variiert, je nach Haltung bzw. Lagerungsposition des Kopfes.

  • Zeit und Dauer der Lichtexposition

  • Alter der Zielpersonen

Was sollte man für die melanopische Lichtwirkung in der Lichtplanung beachten?

Die links abgebildete Kurve smel(λ) beschreibt die relative spektrale Empfindlichkeit der melanopsinhaltigen lichtempfindlichen Ganglienzellen in der menschlichen Netzhaut (ipRGC intrinsisch photosensitive retinale Ganglienzellen). Der Maximalwert der Empfindlichkeit liegt bei 490 nm etwa im blau-cyan-Bereich des Lichtspektrums. Um die melanopische Lichtwirkung planbar zu machen, benötigt die Lichtplanung den Anteil des melanopisch wirksamen Teils der Beleuchtungsstärke. Von weiterer Bedeutung ist die Frage, wie abhängig die Wirksamkeit von dem Lebensalter der Zielpersonen ist.

Die CIE S026 benennt für die Bemessung der melanopischen Wirkung den MDER (Melanopic Daylight Efficacy Ratio) – Melanopischer Tageslicht Effizienzfaktor und den MEDI (Melanopic Equivalent Daylight Illuminance) – melanopisch äquivalente Tageslicht Beleuchtungsstärke. Der MDER ist für alle LED einer bestimmten Ausprägung gleich und wird über das Datenblatt kommuniziert. ? Die äquivalente melanopische Tageslicht-Beleuchtungsstärke MEDI ergibt sich durch Multiplikation der visuellen Beleuchtungsstärke (in Lux) mit dem melanopischen tageslichtäquivalenten Effizienzfaktor MDER.

Beispiel: Beträgt die visuelle Beleuchtungsstärke 1000lx und der MDER ist 0,468 beträgt der MEDI 1000 x 0,468 = 468 lx

Gut zu wissen:
Die melanopische Lichtwirkung spielt im Pflegebereich eine besondere Rolle. Gerade demente Menschen verlieren häufig den Tag-Nacht-Rhythmus – dem kann durch eine Lichtplanung entgegengewirkt werden, die die melanopische Lichtwirkung berücksichtigt.

Wie hoch sollte die melanopisch wirksame Beleuchtungsstärke sein?

Die melanopisch wirksame Beleuchtungsstärke sollte mindestens 250lx betragen, darunterliegende Werte haben keine relevante Wirkung. Das gilt für eine 32 Jahre alte Person. Für ältere Personen geht die Empfindlichkeit für die entsprechenden Wellenlängen zurück, wie auch die Pupillenöffnung sich verkleinert. Die CIE S026 empfiehlt für ältere Personen deshalb Korrekturfaktoren, mit dem der MEDI multipliziert wird.

Vor allem bei der Grundbeleuchtung muss auch der jeweilige Raum mit seiner Farbigkeit und den Reflexionsgraden berücksichtigt werden. Optimal sind hier weiße Wände und Decken – Rottöne reduzieren beispielsweise die melanopische Lichtwirkung.

Das ERCO Lichtwissen gibt es auch als Whitepaper:

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