myERCO

myERCO

Mit Ihrem kostenfreien myERCO Konto können Sie sich Artikel merken, Produktlisten für Ihre Projekte anlegen und Angebote anfragen. Zudem haben Sie dauerhaften Zugang zu allen ERCO Medien im Downloadbereich.

Anmelden

Sie haben Artikel in Ihrer Merkliste gesammelt

Technische Umgebung

Technische Umgebung

Globaler Standard 220V-240V/50Hz-60Hz
Standard USA/Kanada 120V/60Hz, 277V/60Hz
  • 中文

Wir zeigen Ihnen unsere Inhalte in deutscher Sprache. Produktdaten werden für eine technische Umgebung mit 220V-240V/50Hz-60Hz angezeigt.

Was versteht man unter Wahrnehmungspsychologie?

Wahrnehmungspsychologie: Ausstellungsbesucher betrachten ein Gemälde, jeder von ihnen nimmt es subjektiv wahr.

Die Wahrnehmungspsychologie ist ein Wissenschaftszweig, der sich mit den subjektiven Aspekten der Wahrnehmung, vor allem mit der Verarbeitung aufgenommener Sinnesreize beschäftigt. In Bezug auf das Sehen werden die Bedingungen der visuellen Informationsaufnahme erst durch die Erweiterung der Physiologie des Auges um die Psychologie der Wahrnehmung vollständig erfasst.

Das Licht stellt das vermittelnde Medium dar. Beleuchtung wird von der menschlichen Wahrnehmung eingeordnet und interpretiert.

Interessant zu wissen:

Beim Sehen berücksichtigt die Wahrnehmungspsychologie zusammen mit der Physiologie des Auges alle Faktoren im Wechselspiel zwischen


  • dem wahrnehmenden Menschen,

  • den gesehenen Objekten und

  • dem vermittelnden Medium Licht.

Überblick zum Thema Wahrnehmungspsychologie

Das ERCO Lichtwissen gibt es auch als Whitepaper:

Welche Bedeutung hat die Wahrnehmungspsychologie beim Sehen?

Die oft herangezogene Modellvorstellung vom Auge als Kamera kann die Entstehung des wahrgenommenen Bildes nicht vollends erklären. Sie transportiert das wahrzunehmende Objekt lediglich von der Außenwelt zur Sehrinde, dem Teil der Großhirnrinde, welcher das Sehen ermöglicht.

Für ein wirkliches Verständnis der visuellen Wahrnehmung ist weniger der Transport der Bildinformation als vielmehr die Umsetzung bzw. „Übersetzung“ dieser Information, von Bedeutung. Hier greift die Wahrnehmungspsychologie. Sie ergänzt die physikalisch erfassten Sinnesreize um individuelle Komponente und erlaubt so eine umfängliche Wahrnehmung.

Wie nimmt der Mensch seine Umgebung wahr?

Der Prozess der visuellen Wahrnehmung unterteilt sich in drei Stufen:

  1. Empfinden und Reizaufnahme: Es entsteht ein Abbild eines Gegenstandes oder der Umwelt auf der Netzhaut des Auges.

  2. Organisieren und Reizbewertung: Im Sinne der Gestaltwahrnehmung wird das Gesehene zu einer zusammenhängenden Form zusammengesetzt.

  3. Einordnen und Reizinterpretation: Den Sinneseindrücken werden eine Bedeutung zugeordnet.

Ist die visuelle Wahrnehmung des Menschen angeboren?

Die Frage, ob die Fähigkeit des Menschen, seine Umwelt geordnet wahrzunehmen, angeboren oder aufgrund von Erfahrung erlernt ist, lässt sich nicht ganz eindeutig beantworten. Die Wahrnehmungspsychologie spaltet sich hier in mehrere, einander widersprechende Richtungen. Jede dieser Richtungen kann eine Reihe von Belegen für ihr Modell anführen, es ist jedoch keine dieser Schulen in der Lage, alle auftretenden Phänomene des Sehens plausibel zu erklären.

Es gibt beispielsweise Hinweise darauf, dass die räumliche Organisation der Wahrnehmung angeboren ist: Setzt man Säuglinge oder neugeborene Tiere auf eine Glasplatte, die über einer Stufe liegt, so meiden sie deutlich den Bereich über der tieferliegenden Stufe. Hier hat also ein angeborenes visuelles Erkennen von Tiefe und der damit verbundenen Gefahr Vorrang vor der Information des Tastsinns, der eine sichere, plane Oberfläche vermittelt.

Welche Bedeutung hat die Erfahrung in der Wahrnehmungspsychologie?

Es zeigt sich, dass die Wahrnehmung auch von Vorerfahrungen abhängig ist. So werden bekannte Strukturen schneller erkannt als unbekannte. Einmal gewonnene Deutungen komplexer visueller Gebilde bleiben erhalten und prägen die zukünftigen Wahrnehmungen.
Darstellung mit fehlenden Konturen wird durch Faktoren der Wahrnehmungspsychologie als Kreuz erkannt.

Die Erfahrung und die damit verbundene Erwartung wirkt mitunter so stark, dass fehlende Teile einer Form ergänzt oder einzelne Details geändert wahrgenommen werden, um den Gegenstand der Erwartung anzupassen.
An dieser Stelle greifen die Prinzipien der Konstanzphänomene als Teil der visuellen Wahrnehmung.

Beispiel zur Erfahrung in der Wahrnehmungspsychologie:

Perspektivische Zeichnung eines Raums zeigt den Effekt der Erwartung in der Wahrnehmungspsychologie auf.

Die beiden hervorgehobenen vertikalen Linien erscheinen in einer perspektivischen Zeichnung unterschiedlich lang. Das erklärt sich dadurch, dass der Betrachter die wahrgenommene Zeichnung räumlich interpretiert. Um ein ebenso großes Netzhautbild zu erzeugen muss eine weiter entfernte Linie muss dabei, größer als diese sein wie eine nahe Linie. Die linke Linie wird also in der Raumtiefe bei effektiv gleicher Länge als größer interpretiert und wahrgenommen.

Fazit:

Bei der Wahrnehmungspsychologie spielen sowohl angeborene Mechanismen als auch die eigene Erfahrung eine Rolle. Vermutlich sorgt die angeborene Komponente dabei für eine grundlegende Organisation der Wahrnehmung. Auf einer höheren Verarbeitungsebene trägt die Erfahrung dazu bei, komplexe Gebilde zu deuten.

Was ist die subjektive Wahrnehmung?

Beim Sehen findet eine Art Selektion oder Filterung statt: Um Informationen über die Umwelt zu gewinnen, aber nicht von der Fülle an Sinneseindrücken überfordert zu werden. Die Wahrnehmung ist subjektiven Interpretationen ausgesetzt. Das menschliche Gehirn setzt Reize durch Anwendung eigener Ordnungsprinzipien in ein wahrnehmbares Bild um. Im Anschluss daran erfolgt eine individuelle Reaktion auf das Gesehene.

Wie wirkt sich Beleuchtung auf die visuelle Wahrnehmung aus?

Welchen Effekt die Art der Beleuchtung im Raum auf die visuelle Wahrnehmung hat, lässt sich anhand eines Beispiels erklären. Das nebengehaltene Bild zeigt grafisch einen Raum in Weiß- und Grautönen gehalten. Die Perspektive sowie die Ausrichtung der Beleuchtung sind in dem Raum auf die hintere Wand und nach rechts zur Seitenwand gerichtet. An beiden Wänden sind scharf umrandete Quadrate wie Bilder angelegt. Die Raumecke zwischen den beiden Wänden ist in dem gleichen Grau gehalten, wie die wie beiden Bildflächen.
An dieser Grafik zeigt sich der Effekt eines kontinuierlichen Leuchtdichteverlaufs auf den Wänden. Der Verlauf der helleren Wand bis zur grauen Raumecke wird als Beleuchtungseigenschaft interpretiert, der Reflexionsgrad der Wand wird als konstant verstanden. Die klar konturierten und gleichmäßig grauen Bildflächen werden als Materialeigenschaft oder flächige Farbe verstanden. Dieses Beispiel zeigt, dass Licht nicht nur das vermittelnde Medium darstellt, sondern auch von uns eingeordnet und interpretiert wird.

Das ERCO Lichtwissen gibt es auch als Whitepaper:

Weitere Themen zu Sehen und Wahrnehmen

Benötigen Sie weitere Informationen?

Ihren regionalen Ansprechpartner erreichen Sie unter:

Gerne können Sie uns auch eine E-Mail schreiben oder Ihre Frage direkt hier stellen

Ihre Daten werden streng vertraulich behandelt. Weitere Informationen finden Sie unter Datenschutzerklärung.

Produkte

Projekte

Downloads

Licht planen

Über ERCO

Kontakt

Inspiration